Welche Untersuchungen gibt es?
Bildgebende Untersuchungen stellen eine zentrale Säule der Überwachung der GIST-Erkrankung dar und werden Sie während und nach erfolgter Behandlung als unmittelbare postoperative Bildgebung, Erst-Kontrolle nach Beginn einer medikamentösen Therapie und Verlaufskontrollen dauerhaft begleiten.
Unmittelbare postoperative Bildgebung
Bei primär operablem GIST wird nach der Operation bei komplikationslosem Verlauf üblicherweise vor der Entlassung aus dem Krankenhaus eine routinemäßige US-Untersuchung durchgeführt.
Bei Auftreten von Komplikationen ist eine Bildgebung (z. B. CT, Durchleuchtung, US) notwendig, um rasch deren Ursache zu erkennen. Komplikationen wie z. B. größere Blutansammlungen oder ein Abszess können einfach diagnostiziert werden und erfordern gegebenenfalls eine bildgebend-gezielte Punktion oder Drainage mit einem dünnen Plastikschlauch. Sehr seltene schwere Komplikationen wie z. B. Undichtheit einer Darmnaht können bildgebend erkannt werden und ohne Zeitverzögerung zu einer operativen Revison führen.
Erst-Kontrolle nach Beginn der medikamentösen Therapie
Falls der GIST primär inoperabel ist oder eine metastasierte Erkrankung vorliegt, wird die bildgebende Erst-Kontrolle zwei, drei Monate nach Beginn der medikamentösen Therapie durchgeführt, um das Ansprechen der Therapie zu beurteilen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es aufgrund von Einblutungen und Gewebszerstörung in den Tumor anfänglich zu einer Zunahme der Tumorgröße kommen kann. Eine Größenreduktion ist nicht zwingend (maximale Größenänderung meist erst nach 6–12 Monaten) notwendig und vielmehr eine Reduktion der Durchblutung des Tumors von Bedeutung.
Falls eine deutliche Größenreduktion auftritt, kann der GIST sekundär operabel werden. Im ungünstigen Fall der primären Therapie-Resistenz (fehlendes Therapieansprechen) ist die frühzeitige Erkennung von großer Bedeutung, damit rasch auf eine andere Therapie ohne relevanten Zeitverlust umgestellt werden kann.
Verlaufskontrollen
Verlaufskontrollen dienen zum einen der laufenden Bestätigung des Therapieerfolges und zum anderen dem Erkennen einer sekundären Therapie-Resistenz (erneute Tumoraktivität). Diese kann sich in der Größenzunahme eines nichtoperablen GIST oder im Neuauftreten bzw. Größenwachstum von Metastasen (vorrangig Metastasen der Leber und der Bauchhöhle) äußern.
Verlaufskontrollen werden je nach Progressionsrisiko in folgenden Intervallen durchgeführt:
Die bildgebenden Befunde sind für Sie von größter Wichtigkeit, da sie den Erfolg der Behandlung überprüfen und bei einer Zunahme der Tumoraktivität (früher, als Sie diese eventuell bemerken) eine Änderung des therapeutischen Regimes bzw. interdisziplinäre Diskussion über eventuelle weitere chirurgische Maßnahmen frühzeitig stattfinden kann.
Halten Sie daher die bildgebenden Kontrolltermine unbedingt ein. Die damit verbundene Strahlenbelastung steht in keinem Verhältnis zum Gewinn an Information, welche für eine optimale Behandlung notwendig ist.
Welche bildgebenden Untersuchungen werden gemacht?
a) Standardbildgebung
Die Computertomographie (CT) ist die maßgebende Bildgebung für Diagnostik, Staging (Einteilung des Tumorstadiums), postoperative Kontrolle, Erst- und Verlaufskontrollen bei GIST.
Ein Röntgenkontrastmittel (Jod-hältiges Kontrastmittel) ist dazu unbedingt erforderlich. Röntgenkontrastmittel werden sehr gut vertragen. Bei eingeschränkter Nierenfunktion (eGFR < 60), Schilddrüsenerkrankungen (Hyperthyreose, latente Hyperthyreose), Typ-II-Diabetes unter metforminhältigen Antidiabetika und Kontrastmittelunverträglichkeiten sind jedoch bestimmte Vormaßnahmen zur sicheren Anwendung erforderlich. Wenden Sie sich hierbei an Ihren Internisten und Radiologen.
b) Weitere bildgebende Verfahren
Gelegentlich kann eine Ultraschall (US)-Untersuchung zur kurzfristigen Kontrolle von Lebermetastasen verwendet werden. Die CT kann jedoch dadurch nicht ersetzt werden.
Eine Magnetresonanztomographie (MR) wird derzeit nur als zweite Bildgebung bei unklaren Leberherden empfohlen. Die Ganzkörper-MR ist Gegenstand laufender Forschung, hat aber noch keinen konkreten Stellenwert in der Verlaufskontrolle.
Die Positronenemissions-Computertomographie (PET/CT) ist eine kombinierte Untersuchung aus PET und CT. Hierbei kann die Stoffwechselaktivität des GIST (Zuckerumsatz) als Anhalt für die Tumoraktivität gemessen werden. Die Untersuchung hat Vorteile bei der Evaluierung der ausgedehnten GISTErkrankung sowie in der Beurteilung des frühen Therapieansprechens und bei gemischtem Therapieansprechen. Eine generelle Empfehlung zur PET/CT anstatt der CT alleine kann nicht gestellt werden, da die Verfügbarkeit nicht überall gegeben ist, die Strahlenbelastung im Vergleich zur alleinigen CT erhöht ist und eine Übereinstimmung mit der CT in ca. 95 % vorliegt.
Wie wird das Ansprechen auf die Therapie bildgebend beurteilt?
Die für GIST-Tumore etablierten CT-Responsekriterien sind die sogenannten CHOI-Kriterien (WHO und RECIST-Response Evaluation Criteria in Solid Tumors sind nicht optimal).
CT-Responskriterien